Schulrückkehr in Pandemie-Zeiten

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Die COVID-Pandemie hat die Art und Weise, wie junge Menschen die Welt um sich herum wahrnehmen und erleben, grundlegend verändert. Während sich Kinder und Jugendliche darauf vorbereiten, wieder in die Schule zu gehen, können Sie hier einige Tipps finden, wie Sie ihnen helfen können, zu gedeihen und erfolgreich zu sein, während sie diese neue Realität austarieren.
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Bildung und Wohlbefinden zu Pandemie-Zeiten


Überall auf der Welt wurde das Lernen und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen durch die Pandemie gestört. Nach Angaben von UNICEF blieben die Schulen für mehr als 168 Millionen Kinder fast ein ganzes Jahr lang geschlossen, und 188 Länder verhängten während der Pandemie nationale Schulschließungen, wovon mehr als 1,6 Milliarden Kinder und Jugendliche betroffen waren. Es ist keine Überraschung, dass weltweit ein dramatischer Anstieg der Bildschirmnutzung bei Kindern beobachtet wurde, was auf unvermeidliche Nebenwirkungen der Pandemie-bedingten Schließungen und sozialer Distanzierung hinweist.

Einige in Deutschland sprechen von einem verlorenen Jahr für die Bildung und die persönliche Entwicklung der Kinder, vor allem, weil das Bildungssystem erhebliche Schwierigkeiten hatte, die Schüler mit den erforderlichen Materialien für den Heimunterricht zu unterstützen. Als Reaktion darauf wurde das "Aktionsprogramm Aufholen nach Corona" aufgebaut, um Kindern und Jugendlichen nach der Pandemie die bestmöglichen Chancen für eine gute Bildung und persönliche Entwicklung zu ermöglichen. Mit diesen Maßnahmen sollen pandemiebedingte Lernrückstände in Kernfächern - wie Deutsch und Mathematik, aber auch Fremdsprachen - abgebaut werden.

Zusätzlich zu Bildungsdefiziten gibt es Hinweise auf verstärkte psychische Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit Einsamkeit und sozialer Isolation, die aus den während der Pandemie auferlegten Isolationsmaßnahmen resultierten. Darüber hinaus berichteten Kinder und Jugendliche, dass sie die Erfahrung als belastend empfanden. Dies betraf insbesondere Kinder, bei denen sozio-ökonomische Faktoren zu einer Eskalation von Konflikten oder erhöhtem Stress zu Hause führten.


Zusammengefasst:


  • Die Pandemie hat das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in einer Weise beeinflusst, die wir uns nicht hätten vorstellen können.
  • Kinder haben mehr Zeit als je zuvor online verbracht; zum Lernen, zur Unterhaltung und um mit Gleichaltrigen in Kontakt zu bleiben. Trotz dieser Vorteile kann mehr Zeit im Internet auch bedeuten, dass Kinder und Jugendliche vermehrt Cybermobbing und schädlichen Inhalten ausgesetzt sind.
  • Der Zugang zum Internet und zu digitalen Geräten zum Lernen kann helfen, die durch die Pandemie verursachte Bildungslücke auszugleichen, aber das ist nur die halbe Miete. Das Engagement von Eltern ist der Schlüssel zur Verbesserung der Chancen für Kinder und junge Menschen.

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Ihr Kind auf die Rückkehr in die Schule vorbereiten


Jetzt, wo der Sommer da ist und Kinder und Jugendliche eine wohlverdiente Pause einlegen, ist es ein guter Moment für Eltern und Erziehungsberechtigte, sich etwas Zeit zu nehmen, um über das vergangene Jahr nachzudenken und einen Plan für die Rückkehr unserer Kinder in die Schule zu entwerfen:


Eine fesselnde Lernerfahrung gestalten

Erwecken Sie bei Ihrem Kind wieder die Freude am Lernen mit einem Fokus auf soziales und emotionales Wohlbefinden. Sehen Sie sich verschiedene Tipps von psychologischen und pädagogischen Fachleuten an, wie Sie zu Hause ansprechende Lernerfahrungen schaffen können, um die Entwicklung kognitiver und sozialer Fähigkeiten zu unterstützen, sowie die Selbstexpression und die Gefühlsregulation bei Ihren Kindern zu fördern.


Sichern Sie das Gerät Ihres Kindes

Wenn die Schule Ihres Kindes Geräte für das digitale Lernen zur Verfügung gestellt hat, überprüfen Sie, ob auf dem Gerät eine Schutzsoftware installiert ist. Wenn dies nicht der Fall ist, sprechen Sie mit der Schule Ihres Kindes über die Einrichtung von Sicherheitsvorkehrungen und Internet-Filtern.


Seien Sie neugierig auf die Online-Welt Ihres Kindes

Wenn Sie es nicht bereits tun, beschäftigen Sie sich mit dem Online-Leben Ihres Kindes. Bitten Sie es, Ihnen zu zeigen, welche Spiele es gerade spielt und spielen Sie mit ihm. Auf diese Weise können Sie eventuelle Risiken des Spiels oder der Plattform einschätzen. Fragen Sie sie nach ihren liebsten sozialen Medien und warum sie diese gerne nutzen. Interesse zu zeigen, ohne zu urteilen, kann Gespräche über dieses Thema eröffnen und einen sicheren Ort schaffen, an dem sowohl Sie als auch Ihr Kind offen über Erfahrungen und Perspektiven zu diesem Thema sprechen können.


Am Leben Ihres Kindes teilhaben

Fragen Sie sie nach ihrem Alltag und ihren Freunden, die sie online und offline kennengelernt haben. Vor 15 Jahren waren die meisten Eltern in der Lage, die besten Freunde ihrer Kinder zu benennen. Es gab Geburtstagsfeiern, Übernachtungen und eine Reihe von Aktivitäten, bei denen die Freunde ihrer Kinder und deren Eltern miteinander in Kontakt kamen. Doch aufgrund der Verbreitung von Smartphones und des mobilen Internets kommunizieren viele junge Menschen hauptsächlich online. Diese Situation wurde durch die weltweite Pandemie noch verstärkt, da Ihre Kinder ihre Freunde vielleicht nicht mehr von Angesicht zu Angesicht sehen konnten und online neue Freundschaften geschlossen haben.


Sicheres Wiedersehen in der Offline-Welt

Wenn die Corona-Regelungen in Ihrer Region und Ihre persönlichen Umstände es zulassen, erkunden Sie sichere Möglichkeiten, für Ihr Kind und eine*n seiner Freund*innen ein Treffen im Freien einzurichten. Im Verlauf der Pandemie haben Kinder verpasst, Zeit mit ihren Freunden zu verbringen, was ein wichtiger Teil der Entwicklung sozialer Fähigkeiten ist (z. B. Teamwork und das Einordnen von Mimik, Gestik & die Gefühlslage anderer Kinder). Vergessen Sie dabei nicht auch die Eltern der Freunde Ihres Kindes kennenzulernen - zusätzlich dazu, dass Sie gemeinsam mit den Eltern Regeln für die gemeinsame Spielzeit absprechen können und möglicherweise eine andere Perspektive auf die Entwicklung Ihres Kindes gewinnen, wenn es nicht in Ihrem Blickfeld ist, können Sie so einschätzen und sicherstellen, dass Ihr Kind in einer sicheren Umgebung ist, während es Zeit im Haus seines Freundes oder einer Freundin verbringt.


Helfen Sie Ihrem Kind, die eigene Bildschirm-Zeit zu verwalten

Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass Menschen in Zeiten der Pandemie deutlich mehr Zeit vor Bildschirmen verbringen als zuvor. Falls Sie dies noch nicht getan haben, wäre dies ein guter Zeitpunkt, um ein Familientreffen einzuberufen und gemeinsam einen Familienvertrag zu entwerfen, in dem alle zusammen Regeln für das Internet und mobile Geräte in Ihrem Haus zu vereinbaren.


Gemeinsam die Natur erkunden

Machen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen Spaziergang oder eine Wanderung in der Natur. Der Aufenthalt an der frischen Luft ist gut für die körperliche Entwicklung Ihres Kindes, und Bewegung wirkt sich positiv auf die körperliche und geistige Gesundheit von Kindern aus.


Kreativ werden

Ermutigen Sie Ihr Kind, Offline-Aktivitäten zu erkunden, die ihm Freude bereiten und es ihm ermöglichen, sich auf positive und konstruktive Weise auszudrücken. Es muss nichts allzu Aufwändiges sein - es mag sich manchmal unmöglich anfühlen, von zu Hause aus neue Hobbys zu finden, aber kleine Aktivitäten wie Malen, Tanzen zu guter Musik oder einfach nur das Entstauben der alten Gitarre können oft dazu beitragen, neue Perspektiven zu entwickeln und uns dabei helfen, mit den täglichen Erfahrungen und Emotionen auf eine gesunde Art und Weise umzugehen.