Sexting

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Das Entdecken der eigenen Sexualität kann sich bei Jugendlichen u.a. durch Sexting äußern. Erfahren Sie hier, was Sie tun können, um mit dem Thema Sexting umzugehen.
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Sexting


Der Gedanke daran, dass das eigene Kind Sexting-Nachrichten versenden könnte, kann Eltern Unbehagen bereiten. Es ist jedoch normal für Kinder und Jugendliche, Geschlechterrollen und Sexualität zu entdecken. Denken Sie einfach an Ihre eigene Kindheit.

Natürlich geht Sexting aber auch mit Risiken einher. Deshalb sollten Sie Ihrem Kind diese Risiken näherbringen. Wir möchten Kinder nicht zum Sexting ermutigen. Stattdessen möchten wir Sie zu regelmäßigen Gesprächen zwischen Ihnen und Ihrem Kind anregen. Diese können gegenseitiges Verständnis fördern und zur Sicherheit Ihres Kindes beitragen.



Was ist Sexting?


Sexting = Sex + Texten

Sexting ist das Austauschen von erotischen Nachrichten, Bildern oder Videos per SMS, E-Mail oder Soziale Medien. Es ist eine Form der Kommunikation, die zwischen Freunden, Partnern und Online-Bekanntschaften stattfinden kann. Es geht dabei um selbstproduzierte Inhalte, wie zum Beispiel Nackt- oder Unterwäschebilder und Sex-Video-Chats.


Damit zusammenhängende Ausdrücke:

  • Nacktbilder austauschen
  • Sexy Selfies
  • Schmutziges
  • Ein Bild fürs andere
  • Dick Pics
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Warum machen Jugendliche sowas?


Es ist „normal“

Sie denken, dass es normal ist, da es „jeder macht“.


Teil einer Beziehung

Sie sind in einer festen Beziehung und finden, dass Sexting das Liebesverhältnis fördert. Vielleicht wollen sie auch dem Empfänger ihre Zuneigung zeigen.


Selbstwertgefühl stärken

Sie wollen jemanden beeindrucken oder Aufmerksamkeit und Komplimente erhalten. Manchmal wird Sexting auch als Beweis für die eigene Reife gesehen.


Neugierde

Junge Menschen neigen von Natur aus dazu, Sex gegenüber neugierig zu sein. Teilweise fällt es ihnen auch einfacher, die eigene Sexualität zunächst nur über digitale Kommunikation zu erforschen.


Gruppenzwang und Erpressung

Jugendliche könnten teilweise auch an Sexting teilnehmen, weil sie dazu von Mitschülern, Beziehungspartnern oder auch Pädophilen genötigt werden. Dies ist nicht nur für das Versenden, sondern auch das Empfangen von Nacktbildern möglich. Es wurde beobachtet, dass Mädchen sich eher unter Druck gesetzt fühlen, Nacktaufnahmen von sich selbst zu produzieren. Währenddessen kann es bei Jungen der Fall sein, dass sie Nacktfotos von Mädchen ergattern müssen, um sich in der Clique zu beweisen.

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Was sind die Risiken?


Teilen und Diebstahl

Das Versenden von Sexting-Nachrichten geht in der Regel mit viel Vertrauen an den Empfänger einher. Dieses Vertrauen kann jedoch manchmal gebrochen werden und die privaten Inhalte könnten an Freunde weitergegeben, auf Social Media geteilt oder sogar auf Porno-Seiten hochgeladen werden. Wenn sowas passiert, kann es dem Ruf der betroffenen Person schaden und schwerwiegende emotionale Folgen haben.


Erpressung

Ab Empfang der ersten sexualisierten Nachrichten kommt die Erwartung nach mehr ins Spiel, was beim Gesprächspartner Schuldgefühle auslösen kann, wenn dieser dazu nicht bereit ist. Der Empfänger von Bildern könnte den Absender auch damit unter Druck setzen, diese zu veröffentlichen, wenn seine Bedingungen nicht erfüllt werden.


Strafbarkeit

Nacktaufnahmen von Kindern unter 14 gelten als kinderpornografisches Material. Wenn also eine 15-jährige Person ein Nacktbild eines 13-jährigen Kindes erhält, ist das illegal – selbst wenn das jüngere Kind „einwilligt“.



Wie rede ich mit meinem Kind darüber?

Jedes Kind ist anders. Daher sollten sie sich selbstverständlich an dem Charakter und der Reife Ihres Kindes orientieren, wenn sie das Gespräch zum Thema Sexting angehen. Wenn sie regelmäßige Unterhaltungen mit Ihrem Kind zur Gewohnheit machen und mit ihm über seine Online-Welt sprechen, wird es Ihnen einfach fallen, ein „peinlicheres“ Thema, wie Sexting, anzuschneiden


Als Teil des Gesprächs:

  • Finde Sie heraus, was Ihr Kind bereits über Sexting weiß.
  • Wenn nötig, sollten Sie erklären, was Sexting ist.
  • Sprechen Sie über Grenzen in einer Freundschaft/Beziehung.
  • Erklären Sie die Risiken, welche mit Sexting einhergehen.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind, sich bei Fragen/Problemen an Sie zu wenden.
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Wie Sie mit verschiedenen Sexting-Szenarien umgehen können


Hilfe – Mein Kind hat ein Nacktfoto verschickt!


  1. Nicht ausrasten oder Panik machen Herauszufinden, dass das eigene Kind an Sexting teilgenommen hat, kann Gefühle der Sorge, Verwirrung oder Enttäuschung auslösen. Bedenken Sie aber, dass Ihr Kind vermutlich vor Ihrer Reaktion Angst hat. Geben Sie Ihrem Kind die Chance, die Situation zu erklären und geben Sie sich einen Moment, die Informationen zu verarbeiten.

  2. Unterstützung anbietenVergewissern Sie Ihr Kind, dass es nicht allein ist und dass Sie es unterstützen möchten. Verzichten Sie auf Kritik und „Warum“-Fragen. Es könnte Ihr Kind einschüchtern und davon abhalten, mit Ihnen zu sprechen.

  3. Situation bewertenFinden Sie heraus, wer der Empfänger bzw. Sender war. Hat Ihr Kind freiwillig teilgenommen oder hat es sich unter Druck gesetzt gefühlt? Es muss nicht unbedingt sein, dass die Aufnahmen in falsche Hände gekommen sind. Trotzdem ist es am besten, die Bilder zu löschen.

  4. LöschenIhr Kind sollte die Aufnahmen auf dem eigenen Handy löschen und auch den Empfänger bitten, das gleiche zu tun.



Was tun, wenn Aufnahmen von anderen geteilt wurden?


  1. Verständnisvoll sein: Versichern Sie Ihr Kind, dass es nicht daran schuld ist, dass die Bilder in falsche Hände geraten sind.

  2. Löschen: Ermutigen Sie Ihr Kind dazu, die Empfänger zu kontaktieren und um Löschung der Aufnahmen zu bitten.

  3. Hilfe holen: Vermutlich sind Sie und Ihr Kind von der Situation entsetzt. Es kann daher helfen, wenn Sie Ihrem Kind auch die Möglichkeit geben, sich an eine unabhängige Beratungsstelle wie die Nummer gegen Kummer zu wenden. Handelt es sich um einen strafrechtlichen Bestand, sollten sie auch die Polizei einschalten. Im Weiteren könnte die Schule Maßnahmen zur Deeskalation vornehmen. Weitere Informationen zum Thema Sexting finden Sie ebenfalls unter Klicksafe hier.